von Paulina Gulińska-Jurgiel

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1. September 2009

Zwei Jahre nach der polnischen Premiere ist ab dem 17. September 2009 Andrzej Wajdas Film über Das Massaker von Katyń nun auch in den deutschen Kinos zu sehen. Das Datum der Premiere und der im Titel genannte Ort ergeben eine Konstellation, welche die sensibelsten Stellen polnischer Geschichte berührt: Am 17. September 1939 marschierte die sowjetische Armee in das seit dem 1. September von den Deutschen besetzte Polen ein.

 

Der 17. September - ein Tag, der in der Nachkriegsgeschichte der Volksrepublik Polen zur Vergessenheit verurteilt, aus dem offiziellen Kalender ausgeblendet und durch Ablenkungsmanöver, nicht zuletzt durch eine anti(west)deutsche Propaganda, konsequent geleugnet wurde. Somit rührt der Titel des Filmes (in der polnischen Originalfassung: Katyń) an eine alte nie behandelte Wunde: Das Massaker an mehreren Tausend polnischen Offizieren im Jahr 1940, unter anderem in Katyń, war nicht nur erschreckend kaltblütig. Es folgte zudem eine, für das politische Selbstverständnis der polnischen Gesellschaft prägende, völlig verfälschte Konstruktion des Ereignisses. In den sowjetischen Versionen wurde über Jahrzehnte hinweg die Täterschaft geleugnet und die Massaker den Deutschen zugeschrieben.[1] Katyń blieb ein Ort, dessen Namen man in den Nachkriegsdekaden nicht laut aussprechen durfte, und diejenigen, die es trotzdem taten, bewiesen zwar Mut, mussten jedoch mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen.

Der heute 83-jährige Andrzej Wajda ist seit den 1950er Jahren Chronist polnischer Geschichte. Dabei behandeln seine filmischen Erzählungen vor allem zwei Epochen: Zum einen die Geschichte Polens im 18. und 19. Jahrhundert etwa mit Filmen wie: Popioły (Legionäre), Brzezina (Das Birkenwäldchen), Ziemia obiecana (Das gelobte Land) oder Wesele (Die Hochzeit).[2] Zum anderen thematisiert Wajda immer wieder die polnische Kriegs- und Nachkriegsgeschichte in mittlerweile zu den Klassikern der polnischen Filmgeschichte gehörenden Filmen wie Kanał (Der Kanal), Popiół i diament (Asche und Diamant), Lotna, Krajobraz po bitwie (Landschaft nach der Schlacht), Człowiek z marmuru (Der Mann aus Marmor) und Człowiek z żelaza (Der Mann aus Eisen).[3]

Anlässlich des 25. Jahrestages der Gründung der polnischen Gewerkschaft im Jahr 2005 produzierte Wajda gemeinsam mit den wichtigsten polnischen Regisseuren den Film Solidarność, Solidarność, der sich aus 13 Kurzfilm-Etüden zusammensetzt.[4] Damit schien sich der Nestor des polnischen Kinos mit allen Feldern und heiklen Themen der polnischen Geschichte auseinandergesetzt zu haben. Nur eines blieb übrig: Katyń.

Mit Ausnahme seines Beitrags zum Solidarność-Film hatte Wajda indes seit 1995 keine historischen Sujets mehr bearbeitet – entsprechend groß waren die Erwartungen der polnischen Zuschauer vor Katyń. Der letzte Film dieses Formats war Wielki tydzień (Karwoche) aus dem Jahr 1995. Karwoche basierte auf der Grundlage einer Erzählung Jerzy Andrzejewskis und thematisiert neben dem Holocaust auch das Problem der Denunziation. Es folgten andere Themen, wie zum Beispiel die Verfilmung zweier großer literarischer Klassiker Polens: Pan Tadeusz (1998), nach dem Nationalepos von Adam Mickiewicz und Zemsta (Die Rache) nach dem gleichnamigen Stück von Aleksander Fredro (2002). Das dem Filmprojekt Katyń eine intensive Rezeption folgen würde, war gewissermaßen vorprogrammiert. Dies hatte mehrere Gründe: Erstens arbeitete Wajda mit dem Film seine eigene Familiengeschichte auf: Im Lager von Starobel‘sk wurde sein Vater, ein polnischer Offizier, gefangen gehalten, um dann in Char’kov ermordet zu werden. Zweitens handelte es sich hier um ein Thema, das in der polnischen Kinematographie noch nicht thematisiert worden war – ein Grund mehr für hochgesteckte Erwartungen.[5] Drittens und letztens ging es hier nicht nur um die thematische Abhandlung eines brisanten Themas, sondern auch um die Formensprache, mit der Drehbuchautor und Regisseur das Thema bearbeiten würden. Schließlich ist Katyń noch immer ein heikler Punkt innerhalb der polnisch-russischen Beziehungen und wird regelmäßig in den innenpolitischen Debatten aufgegriffen und oft instrumentalisiert.[6]

Die Ausgangssituation für Andrzej Wajda und seinen neuen Film war daher geprägt von hoch gespannten und emotional aufgeladenen Erwartungen. Die Aufgabe, die er sich mit diesem Thema gestellt hatte, war ambitioniert, aber auch ambivalent: Schließlich wollte er nicht nur das Massaker selbst zeigen, sondern auch die Lüge, die darauf folgte. In der filmischen Aufarbeitung des Massakers räumt Wajda der Trauer und den Traumata der Hinterbliebenen, vor allem den Frauen der Offiziere, großen Raum ein - mehr als ihnen in den letzten Jahrzehnten von den polnischen Eliten je zugestanden wurde.

Eine der interessantesten Fragen der Zeithistoriker/innen ist jeweils die nach der Rezeption eines Ereignisses. Wie hat das polnische Publikum den Film Wajdas aufgenommen, wie gedeutet, wie darauf reagiert? Unglücklicherweise fiel die Premiere von Katyń in eine Phase affirmativer Geschichtspolitik, betrieben von der damaligen Kaczyński-Regierung. In der zeitgleich ebenfalls gestarteten Wahlkampagne wurde von Seiten der regierenden PIS-Partei (Prawo i Sprawiedliwość, dt. Recht und Gerechtigkeit) versucht, den Film ideologisch zu vereinnahmen und für die Wahlen zu instrumentalisieren. Wajda war sich dieser Gefahr durchaus bewusst. In einem seiner vielen Interviews im Herbst 2007 antwortete er auf die Frage, ob er nicht befürchte, sein Film werde zum Element eines Spiels politischer Art das Verhältnis Polen-Russland betreffend:

„Das Unglück besteht darin, dass dieser Film 1989, spätestens 1990 hätte gemacht werden sollen, als die russische Seite nach einer Verständigung suchte und weder auf der einen noch auf der anderen Seite große nationalistische Kräfte aufgetaucht waren. Heute hat sich die Situation sehr verschlechtert, und unsere Auslandspolitik liefert durch ihre Unfähigkeit und Berufung auf schlechte Traditionen keine Chancen für Verbesserung. Deswegen fürchte ich weniger die Gegner als vielmehr die Befürworter des Filmes.“[7]

Der Regierungswechsel in Polen (Herbst 2007) verhinderte zwar eine weitere politische Instrumentalisierung des Filmes, dennoch waren intensive Debatten zu erwarten. Lange, vielleicht zu lange hatte die polnische Öffentlichkeit auf diesen Film gehofft, viele Erwartungen waren damit verbunden. Betrachtet man die September- und Oktober-Ausgaben der größten polnischen Tages- und Wochenzeitungen im Jahr 2007, gewinnt man den Eindruck, das Katyń die Feuilletons beherrscht.

Von der Bedeutung, die dem Film von Seiten der politischen Elite zugesprochen wurde, zeugt hingegen die Premiere selbst. Zu Gast waren am 17. September 2007 im Warschauer Teatr Wielki u.a. der polnische Präsident Lech Kaczyński und seine Frau, der Ministerpräsident Jarosław Kaczyński, Kultusminister Kazmierz Ujazdowski und der polnische Primas Józef Glemp.

Die polnischen Kritiker hoben jeweils bestimmte Schwerpunkte in ihren Rezensionen hervor. Allen voran stand die Problematisierung des Drehbuchs.[8] Dem Szenario wurden verschiedene Mängel vorgeworfen: Es sei nicht überzeugend und schwach aufgebaut. Zdzisław Pietrasik, einer der bekanntesten polnischen Filmkritiker, kommentierte in der Wochenzeitung Polityka, dass es dem Film vor allem an der szenischen Umsetzung des Schicksals dieser tragischen Generation fehle.[9] Anita Piotrowska, Filmrezensentin des Tygodnik Powszechny schrieb in diesem Zusammenhang, der Film mache den Eindruck, längst überfällig gewesen zu sein: „Um die Rückstände in dem Thema nachzuholen, haben ihn die Autoren mit Ideen gefüllt, die zumindest für einige Filme ausreichen würden.“[10]

Die Mehrzahl der Rezensenten sah im Narrativ der hinterbliebenen Frauen einen Beleg dafür, dass die Intentionen des Regisseurs verstanden wurden. Bemerkenswert fanden die Kritiker, dass zum ersten Mal in der Geschichte des polnischen Kinos die Frauen in den Vordergrund gerückt seien und dass Wajda mit dem Focus auf die Situation der Hinterbliebenen die Grausamkeit und das Ausmaß der Lüge – mit der sich diese Frauen jahrelang tagtäglich auseinandersetzten – dargestellt hätte:

„Die Entscheidung, die Tragödie aus der Perspektive der Frauen zu erzählen – der Ehefrauen, der Mütter und der Schwestern, die auf ihre Männer gewartet hatten und die um das Gedenken an sie gekämpft hatten, ist vielleicht die wichtigste Entscheidung, die Wajda getroffen hatte. Dank dieser Idee verlieh der Regisseur der Tragödie neben einer nationalen auch eine menschliche Dimension.“[11]

Die letzte Szene des Filmes wurde von Kritikern und Rezensenten gleichermaßen diskutiert. In den sehr langen letzten zwanzig Minuten des Films wird die Ermordung der polnischen Offiziere sehr detailliert nachgezeichnet. Abgesehen von Kommentaren, die kleinere Details kritisierten, wurde diese Sequenz überwiegend mit Verständnis und Akzeptanz aufgenommen. Weder die Entscheidung für eine physisch fast schmerzhafte Darstellung der Exekution noch der Verzicht auf eine Metapher gaben den polnischen Kritikern Grund zu negativen Kommentaren. Die bereits erwähnte Anita Piotrowska schrieb: „Am stärksten ist das Finale des Filmes […]. Der nüchterne Ton des Kommentators, ebenso wie die letzte Einstellung - als ob sie mitten im Satz unterbrochen wurde, plötzlich und scharf, wie ein Schuss in den Kopf – lassen uns sprachlos vor Grauen zurück, ohne ein Wort des Kommentars.“[12]

Obwohl viele Kritiker der Meinung sind, Katyń zähle nicht zu Wajdas größten Erfolgen und lasse sich keinesfalls mit solchen Filmen wie der Kanal oder Asche und Diamant vergleichen, habe er dennoch damit den Erinnerungsort Katyń ins polnische Kino eingeschrieben, und dies wohl für eine lange Zeit.[13] Die Filmkritikerin Dagmara Romanowska konstatierte dazu, der Film sei ein wichtiges und für Polen notwendiges Werk, das jeder Pole sehen sollte, jedoch mit einer Vorbemerkung: Es bedeutet nicht, er solle dies kniend, mit Gebetbuch und Rosenkranz in der einen und dem Säbel „gegen die Sowjets“ in der anderen Hand tun.14[14] Damit sprach sie einen wichtigen Punkt der öffentlichen Debatten an: Ist es in Polen überhaupt möglich, sich von diesem Film emotional zu distanzieren und ihn als Kunstwerk zu betrachten, welches eben auch künstlerischen Kategorien unterliegt, oder verschmelzen im politischen und öffentlichen Bewusstsein beide Elemente ineinander? Für die Richtigkeit letzterer These sprach die Atmosphäre bei der Nominierung des Filmes für den Oscar des Jahres 2008 in der Kategorie: bester fremdsprachiger Film. Wajda hat den Preis für diesen Film nicht bekommen. Der Oscar ging an die österreichische Produktion „Die Fälscher“ von Stefan Ruzowitzky.

Die polnischen Debatten, die im Vorfeld der Oscar-Verleihung entflammten, lieferten vielfach Belege dafür, dass es den Polen offenbar besonders schwerfällt, Distanz zur eigenen Geschichte zu wahren und die Fakten der Vergangenheit von deren künstlerischer Interpretation zu trennen.[15]

Seit der Premiere des Filmes in Polen sind zwei Jahre vergangen. Heute diskutiert man selbstverständlich weniger über Katyń, als dies noch 2007 der Fall gewesen war. Anders sieht es mit dem historischen Ereignis selbst aus. Immer wieder wird das Thema auf der politischen Bühne aufgegriffen und im Kontext der Bewertung des Kriegsbeginns von 1939 instrumentalisiert. Kurz vor dem 70. Jahrestag des Ausbruches des Zweiten Weltkrieges wurde in der russischen Presse ein Artikel veröffentlicht, der den Ribbentrop-Molotov-Pakt als ein Abwehrmanöver der Sowjetunion gegen die polnisch-faschistische Verschwörung zu deuten versuchte. Die Reaktionen von polnischer Seite waren heftig.[16] Die Situation war derart angespannt, dass die ohnehin komplizierten polnisch-russischen Beziehungen sich zu verschlechtern drohten. Einen Tag vor der Gedenkfeier auf der Westerplatte bei Gdańsk, bei der die Regierungschefs Deutschlands und Russlands anwesend waren, wandte sich der russische Ministerpräsident in der Gazeta Wyborcza an die Polen und versuchte mittels eines offenen Briefes, die Spannungen abzubauen.[17] Die Gedenkfeier auf der Westerplatte konnte vielleicht aufgrund dieses Artikels in einer entspannteren Atmosphäre stattfinden als befürchtet. Dennoch hatte der polnische Präsident Lech Kaczyński in seiner Rede sowohl die deutsche als auch die sowjetische Aggression thematisiert und dem Massaker von Katyń großen Raum gegeben.[18]

Die Debatte um Katyń erinnert nicht selten an den Satz von Ludwik Mieroszewski, dem Londoner Korrespondenten der polnischen Exilzeitschrift Kultura, der in den sechziger Jahren schrieb: „Den Polen wird es leichter fallen, den Deutschen Auschwitz zu verzeihen, als den Russen Katyń. Dies sind Imponderabilien, die keiner Logik folgen.“[19]

 

Die Thematisierung und die Instrumentalisierung von Katyń in den polnischen politischen Debatten dauern an. In den letzten Wochen beschäftigte sich der polnische Sejm mit zwei parlamentarischen Erklärungen: Zum einen soll das 20-jährige Jubiläum der ersten demokratischen Regierung von Tadeusz Mazowiecki von 1989 gewürdigt, zum anderen der Einmarsch der sowjetischen Armee in Polen am 17. September 1939 verurteilt werden. Die polnischen Abgeordneten fanden in beiden Punkten zunächst keinen Konsens. Tagelang hatten sie darum gestritten, ob im zweiten Entwurf das Massaker von Katyń als Völkermord beschrieben werden sollte – worauf die Parlamentarier der Partei Recht und Gerechtigkeit (Prawo i Sprawiedliwość) beharrten. Im Ergebnis einigte man sich auf folgenden Passus bei der Charakterisierung der sowjetischen Verbrechen: „Organisation, Dauer und Ausmaß der Ereignisse, verleihen den Verbrechen – darunter dem Massaker von Katyń – Merkmale eines Völkermordes.“[20]

Die Atmosphäre scheint sich allmählich zu beruhigen, die heftigsten Kämpfe sind zunächst ausgefochten. Nur eine Gruppe hat man in dem parlamentarischen Wirrwarr vergessen: die Familien der in Katyń und an anderen Orten ermordeten polnischen Offiziere. Jene sind über die Heftigkeit der Debatten im polnischen Parlament entsetzt: Wieder spielt man mit dem Tod unserer Nächsten – kommentierte die Debatte im Parlament der Vorsitzende der Föderation der Katyń-Familien (Federacja Rodzin Katyńskich), Andrzej Skąpski, und betonte: „Zum wiederholten Mal wird der Tod unserer Väter für die schmutzige Politik ausgenutzt, die man sich vorstellen kann. […] Sich an ein Wort [damit ist der Völkermord gemeint, P.G.-J.] zu klammern, um damit eine politische Affäre zu inszenieren, ist für mich abscheulich und empörend.“[21]

Über Katyń darf man in Polen seit zwanzig Jahren laut sprechen. Entweder sind die hier skizzierten politischen Debatten eine Überreaktion, die auf das langjährige Schweigen folgen musste, oder aber als Zeichen mangelnder politischer Kultur einer noch jungen Demokratie zu werten. Vielleicht trifft beides zu. Die Intensität der Debatten, zeigt zwar die Präsenz des Themas, seine Aufarbeitung begünstigt sie aber keinesfalls.

Vielleicht begeben sich die deutschen Zuschauer, fern dieser Debatten, unvoreingenommener ins Kino? Interessant ist hier die Frage, wie Das Massaker von Katyń in Deutschland bewertet wird.

 

 

[1] Die polnischen Offiziere wurden nicht nur in dem Wald von Katyń ermordet und begraben, wie die in Kozel’sk inhaftierten polnischen Offiziere. Es gab aber auch andere Lager und Hinrichtungsorte: Die Insassen aus dem Lager in Ostaškov, die in dem NKVD- in Tver‘ erschossen und in Mednoe begraben wurden, sowie das Lager in Starobel’sk, dessen Insassen ebenso im NKVD-Quartier in Char’kov erschossen und in einem damaligen Vorort von Char’kov – Pjatichatki begraben wurden. Insgesamt wurden ca. 20.000 polnische Offiziere ermordet, die im Herbst 1939 durch die Sowjets inhaftiert worden waren. Die Exhumierung in Mednoe und Pjatichatki fand erst 1991 statt.

[2] Andererseits kann man nicht vergessen, dass auch die in weiter zurückliegender Vergangenheit verorteten Filme als Anlass zur Reflexion über das zeitaktuelle polnische Geschehen genommen wurden.

[3] Hier in der chronologischen Reihenfolge aufgeführt.

[4] Außer Wajda waren es Filip Bajon, Juliusz Machulski, Małgorzata Szumowska, Andrzej Jakimowski, Robert Gliński, Jan Jakub Kolski, Jacek Bromski, Ryszard Bugajski, Feliks Falk, Piotr Trzaskalski, Krzysztof Zanussi, Jerzy Domaradzki. Wajda selbst war auch Autor einer der Sequenzen: Człowiek z nadziei (Der Mann aus Hoffnung) – ein Gespräch zwischen Lech Wałęsa, Krystyna Janda und Jerzy Radziwiłłowicz – die beiden letzten waren die Hauptdarsteller in den Filmen Człowiek z marmuru (Der Mann aus Marmor) und Człowiek z żelaza (Der Mann aus Eisen). Die Grundlage des Kurzfilmes bildete die Überlegung, was von der Solidarność geblieben ist. Der Titel knüpft an die Aussage von Lech Wałęsa an, der nach dem Erfolg des Filmes „Der Mann aus Eisen“ gesagt haben soll, man müsste einen dritten Teil der Serie, nämlich „Der Mann aus Hoffnung“ drehen.

[5]Auf diesen Punkt beriefen sich auch später manche Kritikerstimmen: Als der erste Film über Katyń gehe das Werk von Wajda sowieso und unabhängig von seiner Qualität in den Kanon des polnischen Kinos ein.  

[6] Dazu mehr weiter unten.

[7] Przeszłość nieopowiedziana. Z Andrzejem Wajdą rozmawiają Joanna Olczak-Ronikier i Tomasz Fiałkowski, in: Katyń. Powrót opowieści. Sonderbeilage zu Tygodnik Powszechny, 23. września 2007, S. 5.

[8] Als Hintergrundinformation: Die Wahl des Drehbuchautors war eine der komplizierteren Aufgaben. Schließlich wurde das Szenario auf der Grundlage von Andrzej Mularczyks Buch Post mortem entwickelt und zwar zu dritt, mit Andrzej Wajda, Przemysław Nowakowski und Władysław Pasikowski.

[9] Vgl. Zdzisław Pietrasik, Zostaną tylko guziki, Polityka, Nr. 37/15.09.2007, S. 66.

[10] Anita Piotrowska, Film o nieobecnych, in: Katyń. Powrót opowieści. Sonderbeilage zu Tygodnik Powszechny, 23. września 2007, S. 6.

[11] Dagmara Romanowska, Pozostaje tylko milczenie, Onet.pl, 21.09.2007 (18.09.2009).

[12] Vgl. Fußnote 10.

[13] Vgl. Andrzej Szostkiewicz, Katyń, in: Gra w klasy (Blog Adama Szostkiewicza), 03.10.2007.

[14] Vgl. Fußnote 11.

[15] Katyń war einer der vier Oskar-nominierten Filme von Wajda. Davor wurden Ziemia obiecana, Panny z Wilka, Człowiek z żelaza nominiert, der Letztgenannte bekam die Goldene Palme in Cannes 1981. Wajda selbst erhielt aber einen Oskar für sein Lebenswerk im Jahre 2000.

[16] Zur polnischen Rezeption des russischen Artikels vgl. Wacław Radziwinowicz, Jak zostaliśmy braćmi Hitlera, in: Gazeta Wyborcza, 28.08.2009.

[17] List Putina do Polaków, Gazeta Wyborcza 31.08.2009. Auf den Brief von Putin reagierten – überwiegend mit positiven Kommentaren – sofort mehrere Persönlichkeiten der polnischen politischen und publizistischen Szene, darunter der polnische Außenminister Radek Sikorski.

[19] Ludwik Mieroszewski, Tysiąc lat i co dalej?, in: Kultura, 7-8/1966, S. 5.